Sie sind hier:

April 2024

November 2023

April 2023

November 2022

Aktuelles Juni bis Okt. 2022

April/Mai 2022

November/Dezember 2021

Aktuelles März bis Okt. 2021

Aktuelles Dezember 2020

Aktuelles April bis Nov. 2020

März 2020

Aktuelles Dez. 2019 bis Febr. 2020

November 2019

Aktuelles Juni bis Okt 2019

April/Mai 2019

Archiv Reiseberichte

Suchen nach:

Allgemein:

Startseite

Datenschutzerklärung

Kontakt

Impressum

Sitemap

Reisebericht 7. bis 23. April



Am 23. April sind Gudrun und Roland wohlbehalten wieder Zuhause angekommen. Katja ist ebenfalls am 15.4. gut daheim angekommen. Nach teilweisen 40 Grad in Gambia war es hier in Deutschland nicht ganz so warm...Die nächsten Tage könnt ihr hier unser Reisetagebuch lesen, werde das so schnell es geht hier einstellen!

Sonntag, 7. April

Start in Frankfurt in der Morgensonne

Unser Flug von Stuttgart nach Frankfurt am 7. April um 6.20 wurde am Abend des 6. April kurzfristig von der Lufthansa annulliert. Nun sollten wir über München fliegen.
Frühes Aufstehen um 1.45h, knappes Frühstück, duschen, den letzten großen Koffer schließen, die beiden Handgepäckkoffer ins Auto laden, Abfahrt um 3.30 nach Stuttgart. Gudrun habe ich zum Flughafen gebracht und musste mit den Koffern halt warten, bis ich vom gebuchten Parkplatz in Echterdingen zurück war.
Das kleine Problem mit unserem zusätzlich aufgegebenen Gepäckstück hat die Dame am Lufthansa-Schalter freundlichst gelöst. Katja haben wir in München getroffen.
Pünktlich sind wir in Gambia angekommen, um 18.05 gelandet (20.05 h deutsche Zeit). Durch den Zoll ging es dieses Mal fast problemlos. Eine Dame im Zoll hat uns geholfen, und uns noch aus der Zeit mit Anja Rollmann gekannt.
Abou, unser Taxifahrer, hat uns abgeholt und ins Bungalow Beach Hotel (BB Hotel) gebracht.


Montag, 8. April

Nach dem Frühstück haben wir unsere Koffer ausgepackt und alles geordnet. Einige Freunde in Deutschland haben uns ein paar Kleinigkeiten mitgegeben, zum Abgeben hier an Verwandte oder Freunde. Das haben wir auf der Fahrt zu Mariama Ndow so nebenbei erledigen können.
Sheriff hatte uns begleitet. Er arbeitet grad im Kololi Sand Hotel (ehemals Kololi Beach) und hofft, dass er dort als Elektriker angestellt wird. Ein Jahr haben wir seine Schule finanziert, die er nun abgeschlossen hat.
Mariama und Sheriff haben wir mit Libre2-Sensoren (mittlerweile außer Handel) versorgt, das sind wohl die Letzten, die wir einsammeln konnten.
Bei Mariama sind die Zuckerwerte besser geworden, zwischendurch ein auf und ab. Nach dem Schulkindergarten geht sie oft in die Nachbarschaft, und isst dort zusätzlich. Dann kommt sie mit sehr hohen Werten heim. Erneut haben wir versucht, die wichtigen Dinge des Diabetesmanagements zu erklären.
Beide Familien haben wir mit je 50kg Reis, 10 kg Zwiebeln und 5 Liter Öl versorgt.
Zum Abendessen saßen Katja, Gudrun und Roland im Musa’s Bendulla (Senegambiaregion) zusammen.


Dienstag, 9. April

Nach der Aktion: Blutdruck- und Zuckermessen am Kotu-Strand (Katja und Gudrun) sind wir mit Abou nach Banjul gefahren, um Dr. Gaye in der Pakala-Klinik zu treffen. Vor seiner Ankunft konnten wir mit Nancy und Gigi sprechen, es ging vor allem darum, dass von dem Insulin, das wir mitgebracht haben, die 30 Typ1er, die einen Paten haben, damit versorgt werden. Fast das gesamte Insulin, das wir mitgebracht hatten, ist nun in der Pakala-Klinik. Müsste für ca. 60 Betroffene und bis November ausreichen.
Zunächst haben wir uns dort mit Samba getroffen, er arbeitet in der Klinik in der Wundpflege.
Mit Dr. Gaye hatten wir ein nettes Gespräch. Es schien, als wäre er nur wegen uns in seine Klinik gekommen.
Wir hatten vor, danach weiter zu Muhammed Willan nach Lamin zu fahren. An der zentralen Westfield-Kreuzung in Serrekunda haben wir abgebrochen, alle Straßen waren verstopft.
Das nächste Ziel haben wir über "Massagestraßen" erreicht, wir sind zur Familie Ceesay nach Kerr Serign, um Amadou zu besuchen. Er ist Anfang März 2 Jahre alt geworden.
Neben der Insulinschulung, die wir dort gemacht hatten, ging es am Ende um den Austausch des Mahlzeiteninsulins, wir hatten Pens dabei, die auch halbe Einheiten bei der Abgabe ermöglichen.
Weil es schon bald wieder Nacht geworden war, sind wir zum Abendessen wieder in Musa's Bendulla.
Roland hat sich noch mit Fatou Loum getroffen, um ihr die finanzielle Unterstützung des Reutlinger Diabetiker Vereins zu übergeben.


Mittwoch, 10. April

Heute wird Koriteh begangen, das Zuckerfest, der Ramadan ging heute Nacht zu Ende, der wichtigste Feiertag der Muslime. Heute und Morgen ist offiziell ein Feiertag.
Ob sich die Klimaveränderung auch hier in Gambia zeigt: Tagestemperatur soll heute maximal 24 Grad werden!!
Muhammed Willan kam heute am Morgen ins BBHotel, er hat sich einen Sensor gewünscht. Nun hat er für 6 Wochen drei Sensoren Libre 3, hoffentlich passt er darauf auf und kommt damit zurecht. Wir hoffen, dass er damit seinen Diabetesstoffwechsel noch besser in den Griff bekommt!
Eliman hat uns zum Fastenbrechen eingeladen. Er hat uns am frühen Nachmittag abgeholt. Zusammen haben wir dann das Fasten gebrochen. Mit dabei waren drei Ärzte aus Nigeria, allesamt Spezilisten für Radiologie und Neurologie, die im Edward Francis Teaching Hospital dort beschäftigte Ärzte schulen.
Gegen Abend kamen wieder etliche Kinder zum "Salibu". Sie bitten um milde Gaben...ein paar Butus (das Kleingeld) und Süßigkeiten.
Es war ein schöner Nachmittag!


Donnerstag, 11. April

Am Nachmittag haben wir einen ausgedehnten Spaziergang am Strand unternommen. Außer vor dem renovierten Kombo Beach Hotel sind kaum Touristen hier. Das Bakotu, wo wir sonst wohnen, hatte gestern seine Pforte geschlossen (bis Ende Oktober).
Für die beiden Labortage mussten wir am Abend alles vorbereiten.


Freitag/Samstag, 12./13. April

Diese beiden Tage waren wir im Gudrun Medical Lab beschäftigt. Am Freitag waren die Typ1er eingeladen, die im November hohe HbA1c-Werte hatten. Am Freitag kamen 19, am Samstag ebenfalls 19 Typ1er. Wie immer hatten wir alle Hände voll zu tun. Die Langzeitzuckermessungen hatten Gudrun und Mariama (vom Lab) gemacht, die Messgeräte wurden ausgelesen (Roland) und über die Blutzuckerwerte gesprochen. Die Insuline, die gespritzt werden, wurden wieder und wieder erklärt.
Bei Bedarf hatte Katja dann bei einzelnen Personen nochmals eine Schulung durchgeführt.
Mariama Sallah war im November mit einer 10ml-Flasche Mischinsulin versorgt, und mit einer einzigen Spritze mit einer langen Nadel.
Safiatou Jobarteh hatte im November einen Langzeitzuckerwert von >14%, und hat nun 6,8!
Beim HbA1c gab es Verbesserungen, einige Personen hatten aber auch ein schlechteres Ergebnis, als noch im November. Vielleicht trägt auch der Ramadan dazu bei, einiges durcheinander zu wirbeln.
Am Freitagabend haben wir Waltraud, Brigitte mit ihrem Alieu im Musa's Bendulla zum Dinner getroffen.


Sonntag, 14. April

Ein bißchen Ruhe am Morgen, Katja, Gudrun und Roland haben einen Strandspaziergang gemacht, immerhin kamen 13000 Schritte zusammen.
Am Nachmittag sind wir dann losgefahren, zunächst zu Mariama Sallah, da waren wir schon letzte Woche. Papa Amadou hat direkt am Wohnzimmer einen Shop.
Wir haben nochmals geschaut, ob es einen Fortschritt gibt mit den Werten. Es gab die letzten Tage häufig Telefonkontakt, es ist halt nicht einfach, wenn wir die Mahlzeitengröße nicht kennen, die wir zwar hinterfragen, aber ohne sie zu sehen, dann abschätzen müssen.
Auf der Fahrt Richtung Labakoreh haben wir bei Kwamla Elliott vorbeigeschaut, um unsere Euro-Schulden zurückzubezahlen (da sind die Dalasis, die er zum Beispiel als Schulgelder ausbezahlt). Im geht es soweit gut, sein Sohn Ade führt nun die Gasfabrik.
Danach ging es zu den Jallows weiter. Mit dem Vater Essa haben drei seiner Kinder Typ1. Sie waren noch nicht im Labor, wir hoffen auf stabile HbA1c-Werte.
Am späteren Nachmittag haben wir Alieu Badjie und seine Brigitte in Yuna besucht, irgendwie haben wir vergessen, ein Foto mit uns allen zu machen!


Montag, 15. April

Katja muss heute heimfliegen. Noch ein wenig müde von den letzten Tagen, sind wir um 16 Uhr mit unserem Abou zum Flughafen. Die Fahrt dorthin dauert auf der neuen Straße grade mal 30 Minuten, früher haben wir schon 1 Stunde 15 Minuten gebraucht.
Katja, komm gut heim, und Danke für deine sehr hilfreiche Diabetesarbeit!
Auf dem Rückweg haben wir nochmals die Familie mit dem kleinen Amadou besucht. Da ist noch nicht alles ok mit den Blutzuckerwerten, wir bleiben dran.
Mustapha Jammeh wohnt in Kololi, ihn haben wir mit Mischinsulin versorgt.
Zum Abendessen ging’s wiederum ins Musa's Bendulla.


Dienstag, 16. April

Nach unserer Ankunft letzte Woche hatte uns am Abend ein kalter Wind um die Ohren geblasen, und auch tagsüber war es "nur" 25 Grad. Das hatte sich in den letzten Tagen geändert.
Heute waren wir bei 39 Grad unterwegs…
Wir haben Ousman Ceesay an der Westfield-Kreuzung abgeholt, und sind nach Brikama zu Jariatou Bah. Sie hat gelehrig zugehört, ihr HbA1c war im Lab 13,3%.
Übungen mit den Lebensmittelkarten, welches Insulin macht was, welche Insulindosen für die Mahlzeiten sollen gespritzt werden, mal sehen, ob es im November eine Verbesserung gibt. Als wir weggefahren waren, hat sie sich ganz nett bei uns bedankt.
In Wellingara haben wir Fatou Sarr besucht, sie ist 13 Jahre alt, und spritzt Mischinsulin 30/70. Wir haben sie im November mit 10 Pens versorgt, 3 sind noch übrig. Berechnet nach der Insulindosis 20/10 müsste sie längst alles aufgebraucht haben….die halbe Zeit kein Insulin gespritzt? Zwischen Mitte März und Mitte April keine Werte im Messgerät gefunden….am 5. April in der Nacht in drei Minuten dreimal gemessen…keine einfache Aufgabe für Ousman, Gudrun und Roland. Fatou saß dabei, ob sie zugehört hat? Der leere Blick, hmmmmmm….
Dann ging’s nochmals zu Mariama Sallah, nochmals die Messwerte gecheckt der letzten Tage. Wenn bei einer Dosis von 10 Einheiten der Blutzucker immer noch 550 ist, dann ist was nicht in Ordnung. Der Vater Amadou hat ja einen Shop mit Kühlschrank, und lagert das Insulin im untersten Fach, das eine Gefriere ist - wenn Strom da ist. Möglicherweise ist das Insulin kaputt!?
Übrigens: der Vater von Mariama, Amadou, hat einen neuen Begriff für das Mahlzeiteninsulin geprägt: Stomach-Insulin!
17.30 Uhr waren wir zurück im Hotel, jetzt ist es 20 h, und es hat immer noch 29 Grad!


Mittwoch, 17. April

Refraktometer in der Brikama Klinik

Nach dem Frühstück sind wir nach Brikama gefahren. Zunächst zu Musa Conteh, er wohnt in Tabokoto. Er hat recht gute Zuckerwerte, aber nach dem Blick in sein Zimmer mussten wir uns entschließen, ihm eine neue Matratze zu spendieren. Eine nette Familie, Ousman hat die Schulung mit den Lebensmittelkarten übernommen. Er wird am Freitag ins Labor zum HbA1c kommen.
Weiter ging es zu Familie Oumie Kuyateh, sie ist 19 Jahre alt. Bei beiden Familien waren wir noch nie. Sie misst sehr wenig, das hat uns der Blick in ihr Messgerät gezeigt. Wir haben versucht, mit ihr vieles zu besprechen. Sie ist allerdings sehr schweigsam...der Blick in ihr Gesicht gibt Rätsel auf: zugehört? aufgenommen? verstanden? Keine Ahnung …
Nach dem privaten Besuch bei Susanne und Ebrima haben wir der Klinik in Brikama einen Besuch abgestattet. Wir wollten nach der Refraktometereinheit schauen, die wir im November von einer Station zur andern umgezogen hatten. Sie war abgedeckt, kaum staubig, und ist aber benutzt worden. Der Arzt arbeitet seit 3 Wochen in einer anderen Klinik.


Donnerstag, 18. April

Mariama Ndow hat heute Geburtstag. Deshalb, und wegen dem Sensor Libre 2, sind wir nach Brufut zur Familie gefahren. Gudrun hatte eine Geschenkle besorgt.
Klar haben wir in den Scanner geschaut, ihre Gewebezuckerwerte sind besser geworden. Zwar immer mal wieder ein schlechter Wert dazwischen, viele weitere Werte waren ok.
Den restlichen Nachmittag haben wir am Strand verbracht. Ein Abendessen mit Brigitte, Helga, Gudrun, Alieu und Roland im Bendulla, dann mussten wir uns auf die beiden Labortage vorbereiten.


Freitag/Samstag, 19./20. April

Gut vorbereitet sind wir heute ins Labor. Er wurden zwei heiße Tage, nicht nur wegen der Temperaturen (beide Tage 40 Grad).
Insgesamt kamen an beiden Tagen nochmals 39 Personen. Am Nachmittag war dann auch noch der Strom für 1,5 Stunden weg. Als der wiederkam, ist das HbA1c-Messgerät ausgestiegen, weil es im Labor zu heiß geworden war.
Messgeräte auslesen (es gibt in der Bildergalerie zwei Charts, die sehenswert sind), nach den Basalinsulindosen fragen, Gewicht, Körpergröße und Blutdruck messen, mit etlichen zusammensitzen und über ihr Diabetesmanagement sprechen.
Die Bildergalerie ist kommentiert, schaut einfach, was unter den Bildern steht.
Am Freitag, nach dem Labor, hat uns Abou zu sich nach Hause eingeladen, nach Latri Ya. Dort steht sein privates Haus, in dem seine Frau Isatou lebt.
Am Samstag hat uns Helga unterstützt, und bei Vielen den Blutdruck gemessen.


Sonntag, 21. April

Roland hat heute Morgen Dr. Gaye in Bakau (dort wohnt er) besucht, und ihn über unsere Aktivitäten informiert. Unsere beiden Insulin-Alukoffer mussten abgeholt werden.
Auf dem Rückweg ein Besuch bei Basiru Njie und seiner Mutter. Er ist nun schon 12 Jahre alt und schaut beim Nachfragen und Erklären so wie Fatou Sarr. Die Pubertät ist in dieser Phase für das Diabetesmanagement eine schwierige Zeit. Trotzdem, immer wieder und wieder versuche, wenigstens einen Punkt zu ändern im Diabetesleben. Bei Basiru sind es die viel zu hohen Nüchternwerte.
Susanne und Ebrima kamen am Nachmittag ins BB-Hotel, um uns zu besuchen.
Und dann ging’s auch schon ans Kofferpacken.


Montag/Dienstag, 22./23. April

Ein Spaziergang am Strand, dann kam Ousman ins Hotel und hat uns zum Abschluss am Montag besucht. Wir hatten einiges zu besprechen. Für ihn ist es wichtig, nicht die ganze Diabetesarbeit alleine zu machen und alles zu organisieren. Isatou unterstützt ihn dabei. Wir haben keine Idee, eine weitere Person zu finden, die einen Teil der Arbeit übernehmen könnte.
Für November ist ein Dreitagesworkshop geplant, neben dem Weltdiabetestag. Da ist er schon aktiv, um Sponsoren zu finden.
Nun gings ans Kofferpacken, die Reste ab in den Koffer, aus 5 wurden 3. Abou hat uns um 16.45 Uhr abgeholt und uns zum Flughafen gebracht.
Unser Flugzeug hob pünktlich um 19.35 Uhr ab, über Dakar gings nach Brüssel, von dort aus über Frankfurt nach Stuttgart. Mit einer leichten Verspätung von ½ Stunde sind wir um 10.30 in Stuttgart in der deutschen Aprilkälte angekommen.

Unsere nächste Reise haben wir schon im Visier, es soll der 6. November werden.

Euer Roland

nach oben