Sie sind hier:

April 2024

November 2023

April 2023

November 2022

Aktuelles Juni bis Okt. 2022

April/Mai 2022

November/Dezember 2021

Aktuelles März bis Okt. 2021

Aktuelles Dezember 2020

Aktuelles April bis Nov. 2020

März 2020

Aktuelles Dez. 2019 bis Febr. 2020

November 2019

Aktuelles Juni bis Okt 2019

April/Mai 2019

Archiv Reiseberichte

Suchen nach:

Allgemein:

Startseite

Datenschutzerklärung

Kontakt

Impressum

Sitemap

Reisebericht 5. bis 26. November



Nach unserer Buchung der Reise im Juli kam 1 Woche später von Turkish Airlines (jawoll, wir fliegen über Istanbul) die Mail, dass unser Flug am frühen Morgen des 5.11. nicht stattfinden wird. Alternativ ein Flug am nächsten Tag. Keine Mitteilung über einen guten Anschlussflug. Die Umbuchung für alle Mitreisenden (Martha, Renate, Sabine, Gudrun, Klaus, Steffen und Roland haben wir direkt am Flughafen in Stuttgart gemacht, wir waren eh einige Tage später in der Nähe. Nun fliegen wir am 5.11. um 18.50h, und sind um 5.45 gambische Zeit dann hoffentlich gelandet. Katja fliegt über München, Monika und Biggi fliegen ab Düsseldorf über Lissabon.
Dabei ist natürlich das gekaufte und gesammelte Insulin, 2x23 kg (Halbjahresbedarf), und nochmals 15kg auf unsere Koffer verteilt.


5. und 6. November, Sonntag und Montag

Eine Anreise zum Flughafen nach Stuttgart am Nachmittag ist sehr entspannt. Unser Flug über Istanbul nach Gambia sollte um 18.50 starten, los ging es dann um 20.30. Da hatten wir uns schon einige Sorgen gemacht, ob wir den Anschlussflug in Istanbul verpassen.
Dort angekommen, ging es unmittelbar zum Gate D7, im Flieger saßen schon alle Passagiere am Platz, wir waren die letzten Flugäste, die zugestiegen sind. Es ging gleich los, statt um 5.45h sind wir in Gambia um 6.45h angekommen. Flugdauer 7 Stunden.
Bis auf die Verspätung läuft mit Turkish Airlines alles super!
Dann das übliche Prozedere, unsere Insulinkoffer mussten wie üblich bei unserer Ankunft in Gambia geöffnet werden, die Verfallsdaten wurden überprüft.Abou, unser Taxifahrer und Abley, der Fahrer von Dr. Gaye, haben uns am Flughafen empfangen und abgeholt. Monika und Biggi kamen in der Nacht zum 5.11. an, Katja am Abend des Sonntags.
Um 9.30h waren wir im Hotel Bakotu "daheim". Die beiden Insulinkoffer mit dem meisten Insulin hat Abley gleich mitgenommen und in die Pakala-Klinik gebracht. Ein kleines Frühstück, alles auspacken und sortieren. Ein Spaziergang am fast leeren Strand, danach, wer wollte, ein wenig Schlaf nachholen, ein gemeinsames Abendessen, die Planung für den nächsten Tag - dann ging es nicht zu spät ins Bett – wir hatten 30 Grad im Zimmer.

Renate und Gudrun - ein tolles Dankeschön für die meisten Bilder auf dieser Seite!


7. November, Dienstag

Alle haben gut geschlafen! Am Nachmittag hat uns Abou abgeholt. Wir sind zu unserer Kleinsten mit Diabetes Typ1, Mariama Ndow. Sie hat wiederum einen Sensor (Libre 2 - Gewebezuckermessung) gesetzt bekommen, die wir in Deutschland eingesammelt hatten, von Personen, die sie nicht mehr benötigen. Mariama ist nicht mehr so schüchtern, und über die Geschenke ihrer Patin Christa war sie überglücklich, samt ihrer Schwestern.
Isatou Jallow und Ousman Ceesay wurden bei den Ndows mit Libre 3 versorgt. Sie müssen mit dem Scanner arbeiten, denn die zugehörige Smartphone-App kann in Gambia nicht runterladen werden!
Danach ging es weiter zu Sheriff Sanyang, auch er wurde mit Sensoren Libre 2 versorgt. Mariama und Sheriff haben nun für weitere 2 Monate die Möglichkeit, den Gewebezucker zu messen, um hoffentlich bessere Werte zu erreichen.
Zur HbA1c-Messung kommen sie nächste Woche.

8. November, Mittwoch

Ein Besuch bei Hilde stand auf dem Programm. Sie residiert mit Baba in der Babhilds in Bakau. Roland hatte dort im April gewohnt. Sie hatte für uns ein leckeres Lunch mit Fisch zubereitet. Danach haben wir uns aufgemacht zur Familie Darboe, Fatoumatta hat Typ1. Roland hatte es dem Vater Yusupha geschrieben mit dem Lunch bei Hilde, aber wir wurden dort zu einem frühen Dinner eingeladen, und alle haben was gegessen (mussten...), obwohl wir nicht mehr hungrig waren. Deshalb die vielen Bilder...Die Mutter von Fatoumatta, Aramata, hat am 21. September einen Bub geboren, Jankuba.
Fatoumatta ist Klassenbeste in der Schule. Sie hat einen Dexcom6-Sensor bekommen, da kann sie was lernen von Gewebezuckerverlauf. Die drei Sensoren arbeiten zusammen 1 Monat. Ihre sehr früh am Morgen gemessenen Werte sind oft bei 160 bis 180mg, und wir wollen schauen, warum das so ist.
Gudrun hat leider geschwächelt, mit Durchfall, der 5 Tage andauerte, sowas hatte sie noch nie! Und alle anderen auch nicht!


9. November, Donnerstag

Mit einem Besuch bei Mariama Badjie am Vormittag sind wir gestartet. Sie ist nun schon 17 Jahre alt. Ihre Mutter ist sehr besorgt und kümmert sich ständig darum, dass sie misst, und die richtige Menge an Insulin spritzt. Mal sehen, wie sich ihr HbA1c-Wert entwickelt hat: im April 9,7%, jetzt 9,3% - noch nicht optimal. Sie wurde mit einem Dexcom 7 versorgt. Wir hoffen, dass er hilft, bessere Blutzuckerwerte Werte zu haben.
Anschließend ging es weiter zu Rilwan Lowe, er wurde nun auf die ICT (Basal- und Mahlzeiteninsulin) eingestellt. Bisher hatte er das Mischinsulin 30/70 gespritzt, und Actrapid. Wir hoffen, dass er mit unserer Schulung zurechtkommt und alles verstanden hat. Es sind halt schon viele neue Informationen für ihn. Er hat schon seit langer Zeit einen Job, er arbeitet als Tankwart.
Ein paar aus unserer Gruppe sind am Strand geblieben.


10. November, Freitag

Für heute hatten wir den ersten Tag im Gudrun Medical Lab organisiert. Nach dem Frühstück sind wir über die neue vierspurige Straße nach Sinchu Alagie gefahren. Mittlerweile sind die Bauarbeiten vorne in Kotu angekommen, die nächsten Monate wird sie Richtung Banjul weiter gebaut. Die Brücke in Sinchu Alagie ist fast fertig. Da zwischendrin einige Bauabschnitte nicht fertig sind, geht es nebenan über staubige Sandpisten. In Richtung Lab war der Kreisverkehr gesperrt, so sind wir die letzten paar Meter gelaufen.
25 Diabetiker waren heute hier, und es war ein Gemisch aus guten und schlechten Werten. Lichtblicke mit besseren Werten seit April 2023 gab es bei vier Personen. Endlich sind Kumba Bah und Fatima Mendy auf dem Weg von >14% auf nun bei 10%, auch Isatou Jallow hat sich verbessert. Verschlechtert hatte sich definitiv niemand, das empfinden wir schon als Fortschritt, besonders nach der Regenzeit. Daraus ziehen wir einen Teil unserer Motivation!!
Katja hat sich alle Füße angeschaut, Steffen hat einen Augencheck gemacht, Gudrun und Mariama (aus dem Labor) haben den Langzeitzucker und Blutzucker gemessen, Roland hat sich die Blutzuckerwerte aus den Messgeräten angeschaut in der SmartPixSoftware.
Zwei neu entdeckte Diabetiker Typ1 waren dabei, Fatou Saine und Karamba Keita.


11. November, Samstag

Programm Workshop

Diesen Samstag hatten wir den Workshop hier im Bakotu-Hotel geplant. Starten wollten wir um 10.30h, wir haben gewartet, bis alle hier waren. Um 11.30h konnten wir beginnen. Es waren, bis auf Ousman Ceesay, alles Damen, im Alter von 12 bis 24, insgesamt 8. Zwei Teilnehmerinnen kamen dann um 13.30h…
Das waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Kumba Bah, Fatima S. Mendy, Fatoumatta Singateh, Satang Jaiteh, Kaddijatou Jallow, Jariatou Bah, Fatou Janha, Medina Jarju, Isatou Jallow und Ousman Ceesay.
Katja hat den überwiegenden Teil des Workshops übernommen. Sie hatte tolles Anschauungsmaterial mitgebracht. Zunächst mussten alle ihren Blutzucker messen, es gab nur wenige höhere Ergebnisse, die dann korrigiert wurden. Im ersten Teil ging es über die Bedeutung der Blutzuckerkontrolle und die Wirkung der Insuline, daran anschließend wurden Karten von Lebensmitteln und Getränken sortiert nach Zuckergehalt.
Für alle gab es ein Lunch (Hähnchen, Fisch, Reis und Burger), davor eine Runde Blutzucker messen (bis auf 1 Ergebnis waren alle Werte ok), und vor ! dem Essen die richtige Menge an Insulin spritzen.
Den Teil des Langzeitzuckers hat wiederum Katja übernommen. Zunächst hatte Roland die HbA1c-Werte aufgemalt vom April, bis zu den aktuellen Werten vom gestrigen Freitag. Drei der Ergebnisse waren wesentlich besser als noch vor 6 Monaten, weitere auf dem richtigen Weg zu besseren aber noch nicht zufriedenstellenden Werten, das war echt erfreulich! Ousman übernahm den letzten Teil unseres Workshops mit dem Thema Folgeschäden.
Gegen 16.30 haben wir den Workshop beendet, in der Hoffnung, dass es in den nächsten Monaten weitere Verbesserungen des HBA1c geben wird (muss).


12. November, Sonntag

Am Vormittag für die, die wollten, ein Spaziergang am Strand.
Ousman Ceesay hatte uns alle für den Nachmittag um 14 Uhr zum Lunch eingeladen. Wir waren das erste Mal bei ihm daheim. Er wohnt in der Nähe des Serekundamarktes in seiner sehr großen Familie, und seit ein paar Wochen hat er ein eigenes Zimmer. Sein Vater hat drei Frauen und insgesamt 18 Kinder!
Es gab ein tolles Lunch, und endlich haben wir einiges von Ousman erfahren, was wir noch nicht wussten.


13. November, Montag

Unsere Gruppe hat Zuwachs bekommen: Armin, Elvira und Mariella (3 Jahre alt) sind heute am Morgen im Bakotu angekommen. Armin hatte vor einigen Jahren die Patenschaft für Musa Sanneh (Gunjur) übernommen, und wollte seinen Schützling persönlich kennenlernen.
Heute, am Montagmorgen, hatte Ousman Ceesay Katja und mich in eine Schule in der Nähe des großen Fußballstadions eingeladen, Schule, die Mass Kah Senior Secondary School.
Etwa 400 Schülerinnen und Schüler waren versammelt. Der Schulleiter hatte eine Rede gehalten, das ist üblich am Montagmorgen - quasi als Einstimmung für die Schulwoche.
Roland war dran und erzählte, wie der Verein entstanden ist und was wir in Deutschland dafür tun. Er gab Grundinformationen zu Typ1- und Typ2-Diabetes. Drei Dinge sind wichtig bei Diabetes Typ1: das Insulin, ein Messgerät und das eigene Gehirn…
Katja konnte einiges über die weltweite Entwicklung der steigenden Diabeteszahlen berichten. Anschließend konnten alle, die wollten, ihren Blutzucker messen lassen. Gegen 10.30 waren wir wieder zurück im Hotel.
Derweil hat ein Teil unserer Gruppe am Strand gearbeitet. Ein U-förmiges Netz wird mit zwei Booten rausgefahren. Das Einholen ist ein Kraftakt, und der Fang im Netz: 4 Fische!


14. November, Dienstag, Weltdiabetestag

Es wurde eine tolle Veranstaltung zum Weltdiabetestag. Treffpunkt am Morgen, ab 9.30, war das Gebäude von Africell in der Kairaba Avenue. Dort haben wir uns zu dem fast schon üblichen "Umzug" – dem "March Pass" aufgestellt, sind gegen 10.30 dort losgelaufen, zum YMCA-Gebäude (ca. 2 km), dort war alles vorbereitet. Das Programm war toll, ein Gemisch aus Reden und einem von den Typ1ern aufgeführtem Sketch zum Thema Unterzuckerung. Es gab Entertainment als Zwischeneinlagen, für alle ein super aufmunterndes "Spektakel". Wir als Gruppe haben uns sehr über das abwechslungsreiche Programm gefreut, und wir glauben, dass es bei allen super aufgenommen worden ist.
Gegen 16 Uhr waren wir zurück.


15. November, Mittwoch

Wie schon die Jahre davor haben wir heute einen privaten Ausflug gemacht auf die Farm in Aragallen, zu Brigitte und Alieu.
Ein Zwischenhalt in Batabut, dort hat uns Ebou, der Leiter der kleinen Klinik dort, erwartet. Wir versorgen die Einrichtung mit medizinischem Material.
Auf der Farm wachsen die Cashewbäume, ca. 800 Stück sind es mittlerweile , Orangenbäume, Zitronen- und Limettenbäume. Das Areal wurde noch etwas erweitert, und dort waren Ousman, Omar und einige Helfer beschäftigt, im hinteren Teil des riesigen Grundstücks die Mauer aufzubauen. Der Preis für die Cashews ist grad sehr niedrig, und fast nicht kostendeckend.
Auf dem Rückweg hatten wir an Abou's Taxi noch eine Autopanne, 2 km vor unserem Ziel. Das Kabel vom Dynamo des Landrover1 zur Batterie war durchgescheuert, und Alieu musste uns dort abholen. Gottseidank ist es nicht im Hinterland passiert.


16. November, Donnerstag

Im Büro von Dr. Gaye

Auf dem Weg zur Pakala-Klinik heute hatten wir zunächst einen Zwischenhalt in der Banjul Oxygen Factory eingelegt. Marie, die Sekretärin dort, ersetzt nun unseren Kwamla, der die benötigten Schulgelder ausbezahlt hatte, immer dann, wenn er eine Mail von uns erhält. Wir hatten sie noch nie gesehen. Und unseren Kwamla haben wir daheim angetroffen. Er arbeitet gar nicht mehr, sein Sohn hat die Banjul Oxygen Factoryübernommen und bleibt in Gambia. Nach dem Schlaganfall hat er sein letztes Handikap, seine rechte Hand solange trainiert, bis sie wieder voll funktioniert!
In Banjul haben wir Amie Jobe besucht. Sie ist die Tochter von Ngoneh, die wir bei unserem ersten Besuch in Gambia im Februar 2003 kennengelernt hatten. Amie hat 2009 Typ1-Diabetes bekommen. Familienbesuche dort, Teilnahmen an allen Workshops, Kommunikation über WhatsApp, nichts hatte geholfen, um gute Blutzuckerwerte zu haben. Nach nun 14 Jahren ununterbrochenen schlechter HbA1c-Werte musste ihr der rechte Fuß oberhalb des Kniegelenks amputiert werden, und das in einem Alter von 24 Jahren!! Sie lebt nun zusammen in der Familie ihrer Schwester Ndey Fatou.
Anschließend haben wir Dr. Gaye in der Pakalaklinik besucht, er ist für ein paar Stunden jeweils am Dienstag und Donnerstag in seinem Büro. Er hatte sich wieder bei uns beklagt, dass immer mehr Diabetiker in seine Klinik kommen, und von uns geschickt werden. Die gute Insulinversorgung spricht sich auch ohne unser Zutun herum.
Am Abend haben wir den Geburtstag von Mariella im Bakotu gefeiert.


17. und 18. November, Freitag/Samstag

Zwei Tage hatten wir nun im Gudrun Medical Lab zugebracht. Einigermaßen übersichtlich ging es zu am Freitag mit 21 unserer Schützlinge zu. Am Samstag wurde es dann doch etwas chaotisch, und wir wurden fast überrand! 32 Typ1er kamen, darunter etliche Neumanifestierte, wir waren alle beschäftigt. Katja mit der Fußinspektion, Steffen mit Klaus beim Augencheck, Gudrun und Mariama mit Dembo (beide aus dem Lab) mit der HbA1c-Messung und Roland mit dem Auslesen von Blutzuckerwerten in den Laptop und den Dokumentationen. Berichtenswert war die Insulinspritze und das 10ml-Fläschchen von Mariama Sillah, siehe Bilder, und die bei den neumanifestierten Typ1ern, die nicht von der Pakalaklinik versorgt werden. Modou Lamin D. (10 Jahre alt) hatte seinen Diabetes im März bekommen, und wurde bisher mit Metformin versorgt. Da hatte er Glück, dass er vermutlich eine längere Honeymoonphase hatte (vorübergehende Erholung der Bauchspeicheldrüse nach der Erstdiagnose), sonst wäre er sicher schon an einer Ketoazidose verstorben.
Vor dem Labor hatte die Gruppe um Isatou und Ousman einen Pavillon aufgebaut, da wurde fleißig bei interessierten Passanten der Blutzucker gemessen.
Adama S. ist schwanger, da haben wir ihr Metformin abgesetzt. Wir haben ihr beigebracht, eine abendliche Insulindosis zu spritzen. Das ist eine kleine Auswahl unserer "Erlebnisse".
Halba he sind wir zum Geburtstag von Elimans Haddy und dem Sohn Barham zum Abendessen eingeladen worden. Schaut euch die Bilder an, es war trotz der Arbeit heute ein schöner Abschluss für uns. Um 21.30 ging’s zum Hotel, um Mitternacht ins Bett….


19. und 20. November, Sonntag/Montag

Heute, am Sonntag, haben wir (fast) alle einen Ruhetag eingelegt. Die beiden Messtage waren anstrengend, und Katja und Sabine mussten ihre Koffer packen.

Montag: am späten Vormittag ist Roland nach Bakoteh in eine Schule gefahren, die Bakoteh Upper Basic School. Dort hatte Ousman Ceesay und Sukai Kah wieder eine Infostunde geplant. Wie schon letzte Woche am Montag, waren etwa 400 Schülerinnen und Schüler versammelt, die über Diabetes informiert worden sind. Ein Messtisch war vorbereitet, zunächst konnten Lehrer ihren Blutzucker messen lassen (der erste Lehrer bekam von uns dann gleich die Diagnose Diabetes, mit Blutzucker von 280 mg!), danach konnte sich jeder, der wollte, messen lassen.
Die Gruppe hat Roland dort abgeholt, wir haben uns nach Faji Kunda zum Besuch von Amie Colley und Familie aufgemacht. Ihre Kinder gehen, bis auf den Kleinsten, Ibrahim, alle zur Schule. Der Älteste ihrer vier Kinder, Abdulrahman, ist nun schon 12 Jahre alt. Amie's Langzeitzucker ist ok.
Weiter ging es zu Muhammed Willan nach Lamin. Er hat große Pläne und möchte nach Kanada auswandern, weil er hier keinen Job findet. Mal sehen, ob daraus was wird. Wir haben ihn daheim besucht, sein Zimmer ist minimal ausgestattet.
Fatoumatta Singateh wohnt ebenfalls in Lamin, an den Wohnverhältnissen hat sich nichts geändert., leider auch nicht an ihrem HbA1c. Es ist immer noch >14%.


21. November, Dienstag

Elvira und Armin mit Mariella wollten ihren Schützling Musa kennenlernen. So haben wir uns am Vormittag nach Gunjur aufgemacht. An der Tankstelle dort haben wir uns zunächst mit Marjan Niemeijr aus Holland getroffen, sie hatte für unser Projekt Insulin gesammelt und hat es uns zur übergeben. Sie gibt hier Jogakurse.
Danach haben wir Musa mit seiner Familie besucht. Wir wurden überfreundlich empfangen, seine beiden Schwestern haben uns ein tolles Lunch serviert. Seinen Wohnraum hat er nach hinten erweitert, ummauert, es gibt nun eine Kochstelle, eine Toilette und einen Lagerraum hinter dem Haus. Er ist ja jetzt gelernter Elektriker, die notwendigen Installationen hat er selbst gemacht.
Monika und Biggi mussten heute abreisen. Um 22.30 Uhr kam der Bus, um sie zum Flughafen zu bringen.


22. November, Mittwoch

Roland hat sich heute alleine auf den Weg gemacht, zunächst nach Banjul ins Edward Francis Small Teaching Hospital. Ein Besuch bei Dr. Mariam Jaw in der Diabetesambulanz, und Peter, der dort die Blutzuckermessungen macht.
Anschließend gab es ein Meeting mit dem Chief Medical Director der Klinik, Dr. MHD Ammar Aljafari. Im Hospital steht nur das Mischinsulin zur Verfügung, in 10ml-Flaschen. Unsere 10ml-Flaschen mit Mahlzeiteninsulin werden dazu benutzt, hohe Werte zu korrigieren. In der Ambulanz werden zum Blutzuckermessen Contourstreifen benutzt, auf den Stationen wird mit Accu-Chek active gemessen. Bedarf besteht an Stimmgabeln, Monofilamenten und Kalt/WarmTeststiften (für den Nerventest an den Füßen). Wir haben beschlossen, im Frühjahr des nächsten Jahres im Hospital Typ2-Diabetiker einzuladen für einen Infonachmittag. Dabei soll Dr. Abubacarr Jagne, der Deputy Chief Medical Director helfen, alles zu organisieren.
Danach ist Roland zu Mariama Badjie gefahren, um ihr den letzten Dexcom7 zu setzen. Der Erste musste raus, weil er wohl geschmerzt hat. Der Zweite hat falsche Werte angezeigt (??), und jetzt hat sie noch 10 Tage, um von den Sensorwerten was zu lernen.
Weiter ging es zu Alpha Jallow in Bundung, um das Basalinsulin zu ergänzen. Er nimmt zusätzlich Metformin, 500 mg morgens, 500 mg am Abend.
Im letzen Jahr haben wir Mustapha Jammeh kennengelernt. Er läuft mit seiner neuen Prothese (rechter Fuß) super, spritzt Mischinsulin und hat gute Werte. Sein Vater Bakary wurde mit Basalinsulin (Protaphan) versorgt.
Am Abend ging es ins "Sailors", unserem neuen Lieblingsrestaurant, gleich um die Ecke hier.


23. November, Donnerstag

Renate, Martha, Steffen, Klaus und Roland sind heute zu den Jallows nach Labakoreh. Sirra hat ihren Shop (siehe Tagebuch November 2012) verlegt, er ist jetzt direkt hier am Haus der Familie in einem neu gebauten Gebäude. Sie geht mit Unterstützung unseres Vereins auf eine Kochschule, und möchte nach ihrem Abschluss Essen verkaufen.
Ein Besuch bei der kleinen Mariama Ndow, um nach dem Libresensor zu schauen. Gestern wurde er während der Kinderschule herausgerissen. Wir haben ihn neu gesetzt, sie hat noch 6 ungebrauchte, das reicht für zweieinhalb Monate. Sheriff kam dazu, er hat ein Mobilephone überreicht bekommen (hat Katja gespendet). Zwei Stunden später war es schon mit WhatsApp aktiv!
Bitter für die Familie: sie sind mit den Mieten im Rückstand und müssen ein weiteres Mal umziehen. Jojo, die Schwester, macht sich grad ständig auf den Weg, um eine neue Bleibe zu finden!


24. November, Freitag

Heute haben sich Klaus, Steffen (Optik Pfeiffer Stetten) und Roland die Zeit genommen, um nach der Refraktometereinheit in der Brikama-Augenklinik zu schauen. Dort angekommen, wurde sie gleich gefunden. Sie stand am gleichen Ort, wo Steffen sie im November 2021 aufgebaut hatte, etwas eingestaubt, nie benutzt. Wir haben dort gleich den Arzt Ousman B. Ceesay getroffen (er macht Augen-OPs), er möchte sie gerne nutzen, aber direkt auf der Augenstation. Wir mussten Werkzeug kaufen, da war in der Klinik nichts aufzufinden! Sechs Gambier aus der Klinik haben wir zusammengetrommelt, es wurde ein fahrbares Unterbett herangerollt, ein Stück Baumstamm aus der Klinik, der irgendwo herumlag. Mit vereinten Kräften (Maschine wiegt 350kg?) wurde das Gerät um das Gebäude getragen/gefahren und an den Platz geschafft, wo sie in Betrieb genommen werden sollte. Steffen hat alles kontrolliert, bis sie wieder funktionsfähig war. Na dann. Das hätten wir wohl schon 2 Wochen machen sollen!!
Ein kurzer Besuch daheim bei Susanne und Ibrahim in Brikama, dann ging es weiter nach Wellingara zu Fatou Sarr. Sie ist 13, wurde vom Krankenhaus in Banjul mit Mischinsulin und einer einzigen U100-Spritze versorgt. Sie ist das Mädchen mit der Spritze und der langen Nadel. Nun hat sie genug Pens mit Novomix bis zur nächsten Reise im Frühjahr 2024.


25. November, Samstag

Ohne Worte...

Heute haben wir uns alle einen echten Urlaubstag gegönnt. Im Hotel am Pool, mit kalten Getränken, lässt es sich aushalten! Ein letztes gemeinsames Abendessen, zusammensitzen, miteinander schwätzen…
Hier kommen nun einige Fotos von unserem Aufenthalt, die auf unserer Seite oben nicht drin sind. Zum Genießen...


26. und 27. November, Sonntag/Montag

Wir kommen wieder!

Es ging ans Kofferpacken. Ousman Ceesay kam, wir haben uns zwei Stunden ausgetauscht, das war notwendig. Mittlerweile gibt es eine weitere Chatgruppe, die "Young Diabetes Soldiers". Da wird oft in den Landessprachen kommuniziert – oft geht es um die nächsten Diabetesaktivitäten. Wir sind mehr als zufrieden mit der Arbeit von Ousman, bei ihm laufen grad alle Fäden zusammen. Mach weiter so, Ousman!! Bitte!
Um 17 Uhr ging es los zum Flughafen. Abou, der weltbeste Taxifahrer (weil ohne brenzlige Situationen), und Abley, haben uns dorthin gefahren. Mit leichter Verspätung sind wir gestartet, über Istanbul dann weiter nach Stuttgart, Ankunft 11 Uhram Montag.
Von Roland: mein ausdrücklicher an euch alle, wir waren ein tolles Team!
Biggi, Elvira, Gudrun, Katja, Martha, Monika, Renate, Sabine, Armin, Klaus, Steffen und Roland – und nicht zu vergessen Mariella, die gänzlich ohne irgendwelche Scheu alles mit Spaß mitgemacht hat!


nach oben