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Reisebericht 5. bis 25. November



Dienstag, 5. November

Am letzten Wochenende vor unserer Reise war fast alles gepackt. Am Dienstagabend, 5.11., flogen um 19h unsere 9köpfige Gruppe (Martha und Klaus, Renate, Steffen, Conny, Annika, Sophie, Gudrun und Roland) von Stuttgart über Istanbul nach Gambia.
Conny hatte heute Geburtstag, und den haben wir mit einem Fläschchen Sekt noch in Stuttgart gefeiert. Und den Fußboden dort säubern müssen...
Ramona und Kathrin flogen von Hamburg ab, wir haben sie in Istanbul getroffen. Katja traf am 10.11. in Gambia ein.
Wie so oft ein volles Programm, Labormessungen am 8./9./22.11., der Weltdiabetestag am 14. November, zwei Workshops mit jeweils 10 Typ1ern am 16. und 17.11., am 24. November geht's wieder zurück nach Deutschland. Es bleibt noch Zeit für Besuche in Familien mit Betroffenen...
Alles lief problemlos, einchecken, der Abflug mit 20 Minuten Verspätung war kein Problem. In Istanbul dann an das andere Ende des Terminals laufen und einsteigen, Ramona und Kathrin saßen schon im Flieger. Um 5.30h sind wir 40 Minuten früher gelandet, als auf unserem Ticket stand. Mit unseren Formularen kamen wir problemlos durch den Scanner - super - nicht einen unserer Insulinkoffer mussten wir öffnen. Nur das fehlende Inhaltsverzeichnis wurde beanstandet.
Auf unseren Abou mit seinem Landrover mussten wir warten, ich hatte ihn für 6.45 bestellt, aber sein Kollege war schon da, und wir konnten die Koffer aufladen. Um 8.30h waren wir im Bakotu Hotel.

Mittwoch, 6. November

Nach dem Einchecken in die Zimmer haben wir uns zum Frühstück getroffen, danach ging es ans Auspacken und Sortieren, bei Gudrun und Roland ein größerer Akt.
Landing (aus der Reutlinger Gruppe) hat sein Geld noch abgeholt, Rilwan (ein Typ1er aus unserer Familie) sein neues Smartphone mit Zubehör, alles Geld hatte er mitgebracht!
Ein Spaziergang am Strand, relaxen am Pool hier im Bakotu, und gegen Abend dann noch unser Abendessen im Saylors (1.5 Stunden warten aufs Essen), ein letztes Getränk noch im Hotel, dann sind alle müde ins Bett gefallen, der Mittwoch war schon gelaufen.


Donnerstag, 7. November

Heute, am Donnerstag, haben Gudrun und Roland zunächst Dr. Gaye zuhause besucht, und sind mit ihm und dem gesamten Insulin Richtung Banjul gefahren. Zunächst hatte die ganze Gruppe eine Verabredung mit Sara Loetz, die als Ärztin die Notfallaufnahme im Edward Francis Small Teaching Hospital leitet. Sie kümmert sich mit einer Ärztin aus Nigeria um Diabetiker, die meist mit einer Ketoazidose, auch aus dem Hinterland, dort aufschlagen. Einiges an Insulinpens und Flascheninsulin haben wir dort abgegeben.
Wir haben uns eine kleine Pause gegönnt, im Attaya Cafe, gegenüber vom Hospital, danach ging es zur Pakala Clinic, um Dr. Gaye zu besuchen. Eine kurze Führung mit Giggy durch die beiden Etagen, dann ging zurück ins Bakotu.


Freitag, 8. November

Heute war der erste Labortag im Gudrun Medical Lab in Sinchu Alagie. Eliman Jobe, der Besitzer, hat es komplett renoviert. Annika, Sophie, Kathrin, Renate, Steffen, Gudrun und Roland haben sich um 9.45 Uhr aufgemacht, nachdem vor dem Bakotu bei einer Dame (um die 30 Jahre alt), mit einem Kleinkind auf dem Arm, ein Wert von 16,7 mmol/l gemessen wurde.
Mit 20 Typ1ern hatten wir alle Hände voll zu tun. Annika mit Fußcheck, Sophie am HbA1c-Gerät, Steffen mit dem Augencheck, Renate als Fotografin, Kathrin war mit der Dokumentation beschäftigt, Gudrun mit Diabetesberatung, Roland hatte Blutzuckermessgeräte ausgelesen. Da, wo notwendig, haben wir natürlich mit der betroffenen Person zusammengesessen und eine Diabetesberatung gemacht. Alle haben toll zusammengearbeitet, und so konnten wir den Tag gegen 16.30 Uhr abschließen. Eliman hat uns im Lab ein Lunch servieren lassen!

Klaus hat sich heute im Bakotu als Koch betätigt. In der Hotelküche hat er Linsen, Spätzle und Saitenwürste für uns vorbereitet. Die meisten Zutaten hatte er mitgebracht, die Eier wurden von gambischen Hühnern für uns gelegt. Die Hotelchefin Margo und einige Angestellte haben natürlich davon was abbekommen!


Samstag, 9. November

War es gestern schon recht chaotisch, so waren es heute 34 Typ1er, die ins Labor kamen! Unsere Gruppe von gestern, plus Conny, haben in ihrer Rollenverteilung alles getan, dass es bestens lief! Auf den Bildern ist das Chaos nicht zu sehen! Alle Ergebnisse wurden dokumentiert, wie so oft, ein auf und ab der Langzeitzuckerwerte. Bei wenigen konnte Annika und Sophie eine beginnende Neuropathie (Stimmgabeltest) an den Füßen feststellen.


Sonntag, 10. November

Abordnung: Young Gambian Diabetes Association

Die Abordnung der YGDA (Teilnehmer: Ousman Ceesay, Isatou Jallow, Adama Lowe, Mariama Baldeh, Muhammed Willan, Ida Cham, Amie Colley, Kumba Bah, Fatou M. Jammeh) haben sich heute im Bakotu am späteren Vormittag getroffen. Bis alle da waren, war es 12.30 Uhr. Diskutiert wurde das Programm des Weltdiabetestages (früh dran, oder?). Das Budget von unserer Seite sind 500€, mehr geht halt nicht. Es gibt kaum Sponsoren von außen.
Ein wichtiger Punkt: die Young Gambian Diabetes Association muss sich endlich hier registrieren lassen! Das soll gleich am Montag angepackt werden.
Für unsere Reisegruppe ging es gegen Abend in die Kings Bar in Kololi, es wurde ein schöner Abschluss.


Montag, 11. November

Heute sind wir mit Familienbesuchen gestartet. Zunächst zu Ya Sierra Njie, wir haben ihren Compound nicht gefunden, und ans Telefon ging sie auch nicht. So sind wir weiter zu Sait Dem, unserem Schneider, in Kunkujang. Er hat zwei Shops nebeneinander, im Ersten verkauft er Lattiri (Sauermilch mit geröstetem und geschrotetem Getreide), im Zweiten hat er drei Nähmaschinen. Seinen Langzeitzucker hat er stark verbessert, von >14 im April ist er jetzt bei 10, hoffentlich gehts weiter nach unten! Klar, die Familie wurde mit 50 kg Reis, 5kg Zwiebeln und 5 Liter Öl versorgt.
Weiter ging es nach Sukuta zu Karamo und Kalifa. Großes Chaos, beide ohne Insulin!?!? Und Karamo mit einem diabetischen Fuß, mit offenen Wunden!!?? Kalifa haben wir gleich losgeschickt, um Insuline im Lab zu holen. Wir waren lange dort und haben geredet, die ganze Familie war dabei. Vielleicht hilft es ja was...
Zum Abendessen ging es ins Musa’s Bendula, Senegambia.


Dienstag, 12. November

Unser zweiter Besuch bei Ya Sierra hat geklappt. Nach ihrem Schlaganfall vor vier Jahren geht es ihr ganz gut, sie hat halt Probleme mit ihrer rechten Hand. Ihr Messgerät hat sie in ihrem Zimmer, das aber verschlossen war. So haben wir mit ihr über das Kassenbuch gesprochen, das sie aus der Zeit mit Lamin Dibba noch haben müsste. Am Abend hat sie geschrieben, es ist gefunden. Nun kann es auf der Bank mit dem existierendem Konto für die Young Gambian Diabetes Association (YGDA) weitergehen.
In Kerr Serign haben wir den kleinen Amadou besucht. Er ist 2 1/2 Jahre alt, und sein Hba1c war im Labor 10, ist ja auch nicht einfach. Die Familie nutzt einen Pen, der auch halbe Einheiten dosieren kann. Sarjo, der Vater, und seine Frau Kaddija, machen einen tollen Job.
Die nächste Familie, Ndow, wohnt in Brufut im Chaos, sie mussten vor ein paar Wochen (Monate?) aus der Wohnung raus, weil sie die Miete nicht mehr bezahlen konnten. Tagsüber kommen sie irgendwo unter (so, wie in dieser aufgräumten Wohnung hier), die Mutter schläft in einem Container, der Rest der Familie in einem kleinen Lager neben einem Shop. Mariama Ndow ist 6 Jahre alt, sie hat ein tolles Zeugnis, aber für ein gutes Diabetesmanagement fehlt grad die Motivation, ihr Hba1c ist nun >14. Vor ein paar Wochen ist sie vom Fahrrad gestürzt, und hat unterhalb des Auges eine schlecht genähte, aber heilende Wunde.
Wir haben sie nun mit 9 Stück Libre3 versorgen können, da hoffen wir, dass sie sich damit wieder verbessern kann.
Im Restaurant Domino hier unterhalb vom Bakotu, am Strand, haben wir den Tag ausklingen lassen.


Mittwoch, 13. November

Ein Teil unserer Gruppe (Kathrin, Katja, Ramona, Renate, Annika und Sophie) hat in Bakau den Kachikally Crocodile Pool besucht. Derweil, am Nachmittag, sind Katja und Roland zu Kwamla Elliott. Er hat sich von seinem Schlaganfall vor drei Jahren sehr gut erholt. Die Gasfabrik hat er seinem Sohn Ade übergeben. Im Büro dort gibt Marie an Personen, die nach unserer Mailinfo dorthin kommen können, das Geld aus. Wir haben ihm unsere Schulden, die ab April aufgelaufen sind, in Euro zurück bezahlt.
Katja, Sophie und Roland sind anschließend zu Basiru, der ganz in der Nähe wohnt. Er hatte am letzten Samstag den Libre3 bekommen, alles bestens. Sein Hba1c hat er seit April sehr verbessert, war er vor 6 Monaten noch >14 (>380mg), ist er jetzt bei 10 (Durchschnittswert: 13,7mmol, 245mg)
Die gesamte Gruppe war gegen Abend im BB Hotel (gegenüber vom Bakotu) zum Dinner. Dort haben Katja, Gudrun und Roland im April gewohnt. Ein Abendessen kostet hier doppelt so viel wie in anderen Restaurants, das müssen wir nicht mehr haben...


Donnerstag, 14. November

Basiru haben wir gleich am Morgen mit einem neuen Sensor versorgt, er war "abgefallen". Weiter ging es zum Treffpunkt des Weltdiabetestags (Westfield Youth Monument). Dort angekommen, hat alles ein wenig chaotisch ausgesehen. Nun mussten wir aber zum eigentlichen Treffpunkt laufen, ca. 2km, zum Africell Gebäude.
Nachdem wir Shirts und den "Chaya" (das traditionelle Fußgewand) bekommen haben (mussten uns im Africell-Gebäude umziehen), ging es los. 2 km zurück, mitten auf der Hauptstraße "Kairaba Avenue", Musikkapelle voraus, dahinter viele aus der Diabetesfamilie, unser Team, und weitere Begleiter/innen, geschätzte 120 Personen. Am Monument war inzwischen alles aufgebaut, mit einer Ansprache von Ousman, Dr. Musa K. Jobarteh und Roland ging es durch die nächsten beiden Stunden, mit Entertainment und einen "Drama" der Diabetiker (Thema Unterzucker und Blutzuckermessung).
Fazit: "All is well" !!


Freitag, 15. November

An den folgenden zwei Tagen hatten wir den Workshop hier im Bakotu. Alles musste vorbereitet werden. Es sollten jeweils 14 Personen kommen, den Schwerpunkt haben wir auf die gelegt, die schlechte Langzeitzuckerwerte haben und solche, die wir bisher noch nicht gesehen haben.
Am Nachmittag haben wir uns am Strand wohl gefühlt.
Und hier ein paar Bilder, die sonst zu kurz kommen auf diesen Seiten...


Samstag und Sonntag, 16./17. November

Ob das Lunch schmeckt?

Am Samstag kamen 13, am Sonntag 14 Betroffene, teilweise mit Begleitung, und überwiegend solche, die wir kaum kennen, oder mit schlechten Werten. Das Programm findet ihr auf dem Bild. Auf einige haben wir warten müssen, mit 1 Stunde Verspätung ging es los.
Nach den einzelnen Kapiteln gab es jeweils Fragen, und natürlich Antworten, und Ousman Ceesay hat einiges in Wolof übersetzt.
Eine Hauptaufgabe war, ab jeweils dem nächsten Tag ein 3-Tagesprofil zu erstellen, mit jeweils 6 Blutzuckermessungen, und nach den drei Tagen ein Foto der ausgefüllten Tabelle zu schicken (Nachtrag: fast alle haben das Blatt als Foto geschickt!).
Insgesamt waren es an beiden Tagen recht aktive Gruppen, die hoffentlich was dazugelernt haben, dies auch beibehalten werden und das Gelernte weiter umsetzen!
Ein ganz herzliches Dankeschön an unsere Gruppe für eure tolle Unterstützung!


Montag, 18. November

Annika, Conny, Kathrin, Katja, Ramona, Sophie und Steffen hatten sich mit unserem Abou (Taxifahrer) auf einen Tagestrip zum Kunta-Kintey-Island aufgemacht.
Arafang, unser Freund aus Berending kam, um Gudrun und Roland im Bakotu zu besuchen. Ihn hatten wir schon lange nicht mehr gesehen.
Am frühen Nachmittag hat der Rest der Gruppe (Renate, Klaus und Martha, Gudrun und Roland) die Familie Jallow in Labakoreh besucht. Sirra macht nun bald ihre Prüfung zur Köchin, die Ausbildung hat unser Verein finanziert. Natürlich haben wir Reis, Zwiebeln und Öl mitgebracht. Als wir gesehen haben, wie Sirra, Ramatoulie und ihre Geschwister schlafen, haben wir ihnen Geld für eine Doppelmatratze dagelassen, denn alle schlafen auf dem Boden!! Ihren kleinen Shop betreibt die Familie noch.
In Eile ging es zum Westpark, und sind pünktlich dort angekommen (liegt am Ende der Kairaba Avenue). Dort gab es Fußballspiel zwischen einigen unserer Diabetikern und den Gambia TikTokern, Ergebnis 4:2 für die TikToker im Penaltyschießen.
Die Ausflugsgruppe musste fast 2 Stunden am Nordufer auf die Fähre warten, der Präsident hatte übergesetzt!


Dienstag, 19. November

Steffen vom Optik Pfeiffer in Stetten hatte schon seit Tagen darauf gewartet, nach Brikama in die Augenklinik zu fahren, um nach der Refraktometereinheit zu schauen. 3 Personen, "Patienten", haben uns begleitet. Da stand sie auf der Augenstation, fast nicht eingestaubt, der Arzt Dr. Sheriff Bah benutzt sie immer mal wieder! Steffen hat die Personen durchgemessen. Dr. Bah hat uns alle "Maschinen" gezeigt, die in den einzelnen Räumen stehen, teilweise nicht funktionieren, in der Hoffnung, dass Steffen sie in Ordnung bringen kann.
Am mittleren Nachmittag sind wir zu Binta Sillah nach Farato. Sie wurde auf ICT umgestellt, das hat Katja übernommen. Es gibt immer was zu berichten! Ihr 3-Tagesprofilblatt war fast fertig ausgefüllt, aber ein Blutzuckerwert von 1.10 eingetragen. Beim Checken des Messgerätes hat sich herausgestellt, dass sie zwei Messgeräte hat, eines in mg, das andere in mmol! Sie benutzt aber mg, dann hatte sich auch der 1.10-Wert geklärt: 110 mg!
Steffens Pakete mit weiterem Material für Augenchecks plus Brillen kamen heute an (wir hatten sie früher erwartet!), und auf dem Rückweg zum Hotel konnten wir seine Boxen und weitere von uns in Lamin in Empfang nehmen.


Mittwoch, 20. November

Gegen 12 Uhr sind wir hier am Hotel los, davor haben wir Kathrin und Ramona verabschiedet, die heute Abend nach Deutschland zurückfliegen.
In Serrekunda/Churchills-Town haben wir Fatoumatta Jallow in ihrer Familie besucht. Sie ist 10 Jahre alt, spritzt Mischinsulin aus einer 10ml-Flasche. Ihr Hba1c liegt im oberen Drittel, so haben wir beschlossen, sie auf ICT am nächsten Labortag, dem Freitag, umzustellen. Sie benutzt zwei Messgeräte, eines wiederum in mg, woher die kommen, wissen wir nicht genau.
Weiter ging es nach Wellingara zu den Darboe’s, sie sind umgezogen und haben davor in Bundung gewohnt. Der Vater arbeitet jetzt im Kombo Beach Hotel, gegenüber vom Bakotu, im Service. Sie hat wiederum einen Sensor gesetzt bekommen, der muss helfen, ihr HbA1c weiter zu verbesssern.


Donnerstag, 21. November

Auf unserem Plan heute standen 3 Familien. Zunächst sind wir zu Mariama Sallah, sie wohnen in Nema Jola Kunda. Der Vater, Amadou, kümmert sich sehr um sie. Neben dem einzigen Wohnraum betreibt er seinen Shop. Für die beiden Räume bezahlt er im Monat 3000 Dalasi (ca. 40€). Wir haben einiges eingekauft. In Mariama’s Messgerät haben wir die gespeicherten Werte analysiert, nach den Insulinen geschaut, und mit ihr und dem Vater gab es Diabetesunterricht.
Weiter ging es zu Mariama Badjie, um sie mit weiteren Sensoren auszustatten. Ihr recht hohes HbA1c von um die 10% passt nicht zu den guten Werten im Messgerät, sie misst fleißig, ihre Mutter kümmert sich sehr und misst auch oft in der Nacht. Möglicherweise liegt die Differenz an einer Anomalie des Hämoglobins?
Wir hatten uns vorgenommen, nach Brufut zu fahren, um die Familie von Mariama Ndow zu finden. Sie hatten eine neue Wohnung gefunden (siehe 12. November)!! Unweit ihrer alten Wohnung, nur ein paar hundert Meter weiter, ist alles da, was sie benötigen: im 1. Stock zwei Räume, eine Toilette, ein kleiner Balkon, wo sie kochen können. Die 400€ Jahresmiete (Danke an Conny, Rita und Selim Arpaci, sie haben die Miete übernommen) haben wir Sheriff Sanyang gebracht, er wird sich in den nächsten Tagen um die Bezahlung kümmern.


Freitag, 22. November, 3. Labortag

Am Mittwochabend hatten wir die Einladung an 25 Typ1er verschickt, sie sollten ab 10 Uhr ins Gudrun Medical Lab kommen. Glaub, das war der chaotischste Tag, den wir je hatten. Denn es kamen nicht nur die, die wir eingeladen hatten, sondern von allen Seiten welche, oft mit anderen Problemen, Wunden am Oberschenkel, am Daumen usw. Ohne Unterstützung unserer Gruppe hätten wir das nicht leisten können. Steffen war mit Augencheck und Brillenvorbereitung beschäftigt, Annika und Sophie mit Wundversorgung und Fußcheck, Renate mit Fotografieren, Gudrun am Hba1c-Gerät, Katja mit Schulung, Roland mit dem Auslesen von Messgeräten, 33 "Probleme", und einige Stromausfälle. Gegen 16.30 waren wir "fertig".
Eliman und seine Frau Haddy hatten uns danach zu sich nach Hause eingeladen, und es gab ein tolles Dinner für uns alle. Davor hatte uns Eliman noch seinen Rohbau gezeigt, er möchte eine kleine Klinik aufbauen.


Samstag, 23. November

Unser Aufenthalt geht zu Ende, deshalb haben wir für heute nichts mehr geplant.
Am Strand warteten die Obstfrauen auf die Zuckermessung - fast alles im grünen Bereich!
Ansonsten hatten wir einen entspannten Tag vor uns, das betraf leider nicht alle. Sophie hatte sich einen Harnwegsinfekt zugezogen, Conny leidet seit 3 Tagen an Brechdurchfall, und auch Steffen macht uns Probleme. Nach seiner andauernden Erkältung hat er Fieber und sein rechtes Bein ist heiß. Kompressionsstrumpf, Antibiotikum, Paracetamol, später noch ASS muss helfen!
Steffen hat noch an den Brillen gearbeitet, Fatou kam ins Hotel. Insgesamt hat er bei weiteren 3 Personen Brillen vorbereitet, die nun nach Hause mitgenommen werden. Nach Fertigstellung gehen sie in einen Paket zurück ins Gudrun Medical Lab, und können dann dort von den Betroffenen abgeholt werden.
Zum Abendessen gings nochmals ins Musa’s Bendula.


Sonntag/Montag, 24. und 25. November

Koffer packen ist heute angesagt. Ousman kam, Isatou musste daheim bleiben, weil krank. Die wichtigsten Punkte wurden besprochen, etliche der Personen unserer Typ1-Familie durchgegangen, und das "leidige" Thema Berichterstattung der Beiden an unseren Verein. Seit Februar ist nichts mehr bei uns angekommen. Wir haben darüber gesprochen, dass nach Möglichkeit keine neuen Typ1er mehr zu den Messungen kommen sollen - dazu reichen unsere derzeitigen Ressourcen nicht aus. Ein weiterer Punkt war die Registrierung der Young Gambian Diabetes Association, die aber vorliegen müsste, und vor allem soll das Bankkonto in Ordnung gebracht werden. Das Sparbuch hatte uns ja Ya Sierra gegeben.
Um 16 Uhr kam Abou und sein Kollege, dann gings zum Flughafen. Auf der neuen Straße dorthin kein Problem mehr, nach 30 Minuten Fahrt sind wir dort angekommen. Mit einem verspätetem Start, der Flieger ist um 22.30 Uhr gestartet, gab es in Istanbul die nächste Überraschung. Der gebuchte Flug nach Stuttgart um 8 Uhr, den gab es gar nicht...so mussten wir auf den Heimflug bis 17 Uhr warten (die Bordkarten lagen beim Aussteigen schon bereit).
Ab da gings dann problemlos, um ca. 20 Uhr waren alle daheim.


Hier nochmals einen ganz riesengroßen Dank an euch alle! Wir waren eine tolle Truppe, wir waren füreinander da, und alle haben einen großartigen Job gemacht!!

Euer Roland


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